Geschmacksverstärker? Wir klären Sie auf ...
Der 5. Geschmack
Glutamat ist in der Muttermilch enthalten.
Glutamat ist das Natriumsalz der Glutaminsäure, eine der rund 20 Aminosäuren. Die Glutaminsäure erfüllt eine wichtige Rolle im Körper. Zum einen als Neurotransmitter um die Kommunikation der Nervenzellen zu ermöglichen, zum anderen dient es der Energiegewinnung in den Mitochondrien. Ein Mensch hat durchschnittlich 10-25g freies Glutamat und rund 2kg gebundenes Glutamat, in Form von Proteinen, im Körper.
Was viele nicht wissen ist, dass Glutamat ein natürlich vorkommender Bestandteil fast aller Lebensmittel ist. Auch das allererste Lebensmittel, die Muttermilch, ist eine wahre Glutamatbombe. Fleisch, Fisch und vor allem Tomaten und Parmesan enthalten hohe Anteile an Glutamat. Nun muss man auch wissen, dass Glutamat den sogenannten 5ten Geschmack repräsentiert. Man nennt ihn Umami, was auf Japanisch so viel wie köstlich bedeutet. Nach süß, sauer, salzig und bitter schmeckt Glutamat ganz eigen, es wird als harmonisch, herzhaft, fleischig beschrieben. Auch die Aussage, dass Glutamat mit hochwertigen Gewürzen ersetzt werden kann ist absolut falsch. Der Geschmack von Glutamat ist sehr angenehm und einzigartig. Es versteht sich eigentlich mehr als
Geschmacksgeber als Geschmacksverstärker.
Es ist also ein großer Unterschied ob man Glutamat in Form eines Gewürzes, also selbst dosierbar, zu sich nimmt, oder ob mit Glutamat minderwertige Fertigprodukte schmackhaft gemacht werden. Letzteres hat vor allem zum schlechten Ruf von Glutamat beigetragen. Weiters hat das Glutamat als Auslöser vom „China-Restaurant Syndrom“ viel schlechte Presse erzeugt. Dies gilt aber mittlerweile als widerlegt und falsch. Glutamat ist eines, wenn nicht das, meistuntersuchteste Lebensmittel der Welt. In keiner einzigen der tausenden Blind- und auch Doppelblindstudien konnte Glutamat als Auslöser von diesen Beschwerden nachgewiesen werden. Ganz im Gegenteil, Glutamat ist ein wichtiger und hilfreicher Bestandteil der Nahrung.
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